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US-Schriftstellerverband führt Label für menschlich erstellte Werke ein

Die US Authors Guild, eine der bedeutendsten Schriftstellerorganisationen in den Vereinigten Staaten, hat ein neues Label mit der Aufschrift „Human authored“ eingeführt. Damit soll gekennzeichnet werden, dass ein Werk vollständig von Menschenhand geschaffen wurde. Das Label soll Transparenz fördern und dem wachsenden Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI) in der kreativen Branche begegnen.

Hintergrund: Wachsende Bedeutung von KI in der kreativen Branche

Mit der rasanten Entwicklung von generativer KI sind in den letzten Jahren zahlreiche Tools entstanden, die Texte, Bilder, Musik oder sogar ganze Bücher und Drehbücher automatisch generieren können. Diese Technologie hat nicht nur das Potenzial, kreative Prozesse zu unterstützen, sondern auch die Art und Weise, wie Inhalte produziert und konsumiert werden, grundlegend zu verändern.

Während einige Autoren und Künstler KI als nützliches Werkzeug betrachten, das beispielsweise beim Brainstorming oder der Texterstellung helfen kann, sehen andere darin eine Bedrohung für traditionelle kreative Berufe. Besonders problematisch ist die Tatsache, dass viele Werke von KI nicht immer eindeutig als maschinell generiert erkennbar sind.

Warum ein Label für menschliche Werke?

Viele Leser bevorzugen weiterhin von Menschen geschaffene Inhalte, insbesondere wenn es um Literatur, Journalismus oder andere kreative Werke geht. Die US Authors Guild reagiert auf diese Nachfrage und setzt mit dem Label ein Zeichen für Transparenz und Authentizität.

Laut der Organisation soll das Label nicht nur dazu beitragen, dass Autoren ihre Werke klar als menschlich kennzeichnen können, sondern auch das Bewusstsein für die Unterschiede zwischen menschlicher und KI-generierter Kreativität schärfen.

Wie funktioniert das „Human authored“-Label?

Das Label wird Autoren zur Verfügung gestellt, die sich verpflichten, ihre Werke vollständig selbst zu verfassen – ohne den Einsatz generativer KI für inhaltliche oder stilistische Anpassungen. Um das Label nutzen zu können, müssen Autoren ihre Bücher in eine zentrale Datenbank der US Authors Guild eintragen.

Die wichtigsten Merkmale des Labels sind:

  • Freiwillige Nutzung: Autoren entscheiden selbst, ob sie das Label für ihre Werke verwenden möchten.
  • Zentrale Erfassung: Jedes gekennzeichnete Werk wird in einer öffentlichen Datenbank registriert.
  • Keine Ablehnung von Technologie: Das Label bedeutet nicht, dass KI grundsätzlich abgelehnt wird – es geht lediglich um Transparenz.

Einschränkungen und künftige Pläne

Derzeit ist das Label ausschließlich für Mitglieder der US Authors Guild verfügbar und kann nur für Bücher von Einzelautoren verwendet werden. Diese Einschränkungen könnten jedoch in Zukunft aufgehoben werden, um das Label breiter verfügbar zu machen.

Auch die Frage der Überprüfung bleibt eine Herausforderung. Wie genau festgestellt werden soll, ob ein Werk tatsächlich ohne KI-Unterstützung erstellt wurde, ist bislang unklar. Dennoch sieht die Organisation das Label als einen ersten Schritt in Richtung mehr Transparenz und Wertschätzung menschlicher Kreativität.

Welche Auswirkungen hat das Label?

Die Einführung des „Human authored“-Labels könnte langfristig zu einem bewussteren Umgang mit KI-generierten Inhalten führen. Leser, Verlage und Online-Plattformen könnten sich gezielt für Werke entscheiden, die als menschlich gekennzeichnet sind.

Zudem könnte die Idee Schule machen: Auch in anderen Bereichen, wie Journalismus oder Online-Marketing, wäre eine Kennzeichnung denkbar, um maschinell erstellte Inhalte klar von menschlichen Beiträgen abzugrenzen.

Fazit

Die US Authors Guild setzt mit dem neuen Label ein Zeichen für Transparenz in der digitalen Ära. Ob sich die Kennzeichnung langfristig durchsetzen wird, hängt davon ab, ob Leser und Verlage diese als Mehrwert wahrnehmen. Die Debatte um den Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf kreative Berufe wird jedenfalls weitergehen.