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Hreflang garantiert keine Indexierung

Die Implementierung von Hreflang ist für Websites mit sprach- oder länderspezifischen Seitenvarianten ein wichtiges Instrument. Dennoch bedeutet der Einsatz dieses Attributs nicht, dass Google alle angegebenen Versionen indexiert oder in den Suchergebnissen an der gewünschten Position ausspielt.

Was ist Hreflang?

Mit dem Hreflang-Attribut können Website-Betreiber verschiedene Sprach- und Länderversionen einer Seite kennzeichnen. Suchmaschinen wie Google erhalten dadurch den Hinweis, welche Version einer Seite für welches Land oder welche Sprache bestimmt ist. Damit soll sichergestellt werden, dass Nutzer in den Suchergebnissen die für sie passende Variante angezeigt bekommen.

Google weist auf Einschränkungen hin

Wie John Müller, Search Advocate bei Google, auf Bluesky erklärte, garantiert Hreflang jedoch weder die Indexierung aller Varianten noch die Ausspielung der gewünschten Version in den Suchergebnissen. Müller äußerte sich zu einem Fall, in dem ein Nutzer für Belgien und Frankreich zwei unterschiedliche Seitenvarianten per Hreflang ausgezeichnet hatte. Beide Seiten waren in französischer Sprache, doch Google zeigte auch für Suchanfragen in Frankreich die belgische Variante an.

John Müller stellte klar, dass Google möglicherweise nicht alle Varianten indexiert. Zudem könne es vorkommen, dass bei inhaltlich sehr ähnlichen Versionen eine davon als Canonical ausgewählt wird. In solchen Fällen werde dann nur diese Variante bevorzugt in den Suchergebnissen angezeigt.

Herausforderung für internationales SEO

Für die Suchmaschinenoptimierung international ausgerichteter Websites bedeutet das, dass allein die technische Auszeichnung per Hreflang nicht ausreicht, um die Steuerung der Suchergebnisse vollständig zu kontrollieren. Besonders bei inhaltlich identischen oder sehr ähnlichen Seiten besteht die Gefahr, dass Google selbst entscheidet, welche Version als maßgeblich angesehen wird.

Empfehlungen für Seitenbetreiber

Um die Chancen zu erhöhen, dass die jeweils richtige Sprach- oder Ländervariante in den Suchergebnissen erscheint, sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • Sicherstellen, dass die Seitenvarianten auch tatsächlich indexierbar sind (keine noindex-Tags oder Blockierungen in der robots.txt).
  • Inhaltliche Unterschiede zwischen den Versionen schaffen, um Google die Unterscheidung zu erleichtern.
  • Die Hreflang-Angaben sowohl im HTML-Head als auch in der Sitemap korrekt und konsistent pflegen.
  • Die korrekte Verwendung des Canonical-Tags prüfen und gegebenenfalls anpassen.

Hinweis für SEO-Verantwortliche

Wichtig: Auch wenn Hreflang korrekt implementiert ist, entscheidet Google in letzter Instanz, welche Seitenvariante indexiert und in den Suchergebnissen ausgespielt wird. Bei identischen oder nahezu gleichen Inhalten steigt die Wahrscheinlichkeit, dass nur eine Version bevorzugt wird. Um die Kontrolle zu verbessern, sollten Website-Betreiber nicht nur auf Hreflang, sondern auch auf eindeutige Inhalte, korrekte Canonical-Tags und eine saubere technische Umsetzung achten.