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Google Discover: Desktop-Version wird seit über 16 Monaten getestet

Google bereitet den Rollout von Discover für Desktop-Geräte vor

Google Discover, der personalisierte Content-Feed von Google, soll künftig nicht nur auf mobilen Geräten, sondern auch auf Desktop-Systemen verfügbar sein. Die Arbeiten an dieser Erweiterung laufen bereits seit längerer Zeit im Hintergrund. Aktuelle Informationen und Beobachtungen von Experten geben nun genauere Einblicke in den Stand der Tests und erste Ergebnisse.

Testbetrieb schon seit über 16 Monaten

Wie aus aktuellen Berichten hervorgeht, testet Google die Desktop-Variante von Discover bereits seit mehr als 16 Monaten. Der SEO-Experte John Shehata veröffentlichte auf Twitter dazu mehrere Zahlen und Trends. Demnach fanden die meisten Impressionen im Testzeitraum rund um den 30. Juni 2024 sowie ein weiteres Mal im Oktober 2024 statt. Dabei blieb der Umfang der Impressionen jedoch deutlich hinter den Werten der mobilen Version zurück.

Vorübergehender Zugriff auf Desktop-Daten in der Search Console

Für kurze Zeit war es Nutzern möglich, in der Google Search Console auch Daten zum Discover-Traffic auf Desktop-Geräten einzusehen. Dies gelang über einen speziellen URL-Parameter, der an den Discover-Report angehängt wurde:

  • &metrics=CLICKS&compare_device=MOBILE&device=DESKTOP

Mit diesem Parameter konnten Impressionen und Klickzahlen für Desktop-Zugriffe angezeigt werden. Inzwischen wurde diese Möglichkeit allerdings wieder entfernt, vermutlich im Zuge der Vorbereitungen auf den offiziellen Start.

Deutliche Unterschiede zwischen Desktop und Mobil

Die bisherigen Tests zeigen, dass es zwischen mobilen Geräten und Desktop-PCs deutliche Unterschiede in der Nutzung und Performance von Google Discover gibt:

  • Die Klickrate auf mobilen Endgeräten ist deutlich höher. In den USA liegt sie fast doppelt so hoch wie am Desktop.
  • Der Desktop-Traffic macht in den USA aktuell nur etwa 4 Prozent des gesamten Discover-Traffics aus.
  • In anderen Ländern ist dieser Anteil sogar noch geringer. Eine Ausnahme bildet Neuseeland, wo der Desktop-Anteil bei rund 18 Prozent liegt.

Verfügbarkeit in einzelnen Ländern

In mehr als 87 Ländern meldet die Google Search Console derzeit keinen Discover-Traffic für den Desktop. Auch nach der offiziellen Ankündigung, dass Google Discover künftig auf dem Desktop verfügbar sein wird, stiegen die Impressionen in den Testdaten nicht spürbar an.

Publisher und News-Anbieter hoffen auf neue Chancen

Mit dem bevorstehenden Rollout von Google Discover auf dem Desktop sind große Erwartungen verbunden. Vor allem Publisher, Online-Medien und Nachrichtenplattformen könnten von zusätzlichen Reichweiten profitieren. Angesichts der zunehmenden Bedeutung von KI-generierten Antworten, etwa durch die Google AI Overviews, sehen viele Medienhäuser die Desktop-Version von Discover als eine Möglichkeit, verlorene Sichtbarkeit und Reichweite teilweise zurückzugewinnen.

Entwicklung bleibt abzuwarten

Da sich Google Discover auf dem Desktop weiterhin in einer Testphase befindet, bleiben offizielle Zahlen und ein Starttermin vorerst aus. Dennoch zeigen die bisherigen Auswertungen und Beobachtungen, dass Google den Ausbau des Discover-Feeds für Desktop-Anwendungen langfristig plant. Mit dem Rollout könnten sich für Seitenbetreiber und Content-Publisher neue Möglichkeiten eröffnen, ihre Inhalte einem größeren Publikum direkt auf der Google-Startseite zugänglich zu machen.

Mögliche Auswirkungen auf SEO und Sichtbarkeit

Der geplante Rollout von Google Discover für den Desktop könnte auch spürbare Folgen für die Sichtbarkeit von Websites und deren SEO-Strategien haben. Bisher war Discover vor allem ein Traffic-Kanal für Mobilgeräte, doch mit der Desktop-Version erweitert sich das Potenzial für Inhalte, insbesondere für Publisher und Nachrichtenseiten.

Inhalte, die in Discover gelistet werden, profitieren von einer prominenten Platzierung direkt auf der Startseite von Google. Dies kann die Reichweite und Klickzahlen deutlich steigern. Besonders Nachrichtenartikel, Blogposts und aktuelle Berichte haben hier die Chance, über den klassischen organischen Suchtraffic hinaus zusätzliche Nutzer zu erreichen.

Allerdings zeigen die bisherigen Testdaten, dass die Klickrate am Desktop deutlich niedriger ausfällt als auf Mobilgeräten. Daher sollten Website-Betreiber ihre Inhalte künftig nicht nur für mobile Discover-Feeds optimieren, sondern auch auf die Anforderungen und Nutzungsgewohnheiten von Desktop-Usern achten. Dazu gehören unter anderem:

  • Stärkere Bebilderung und aufmerksamkeitsstarke Headlines
  • Schnell ladende und technisch einwandfreie Seiten
  • Aktuelle und nutzwertige Inhalte mit klar erkennbarem Mehrwert
  • Optimierung auf eine breite Themenabdeckung, die Discover-relevante Kategorien anspricht

Langfristig könnte die Desktop-Version von Discover ein zusätzlicher Ranking- und Reichweitenfaktor werden. Es bleibt abzuwarten, ob und wie Google eigene Richtlinien und Empfehlungen für Inhalte im Desktop-Discover veröffentlichen wird.